Lesen Sie jetzt der Artikel der Mitteldeutschen Zeitung vom 22.11.2023.
Die Firma „Schwarz-Immo“ baut nahe des Anhaltischen Theaters in Dessau ein 1.900 Quadratmeter großes Appartementhaus. Der Investor sieht vor allem Studenten, Monteure und Geschäftsleute als Mieter.
Dessau/MZ. – Es ist „Schietwetter“ in Dessau. Darauf können allerdings die Bauarbeiter auf dem Grundstück Ecke Akensche Straße/Basedowstraße keine Rücksicht nehmen. Unentwegt schiebt ein Bagger Erdreich aus dem Grund. Zwei Kräne sind aufgestellt. Das Eckgrundstück, das jahrzehntelang brachlag, bekommt eine Zukunft. Daran wird seit Oktober sichtbar gearbeitet.
Das deutschlandweit aktive Unternehmen Schwarz-Immo lässt in Dessau für über sieben Millionen Euro ein Appartementhaus bauen
Das deutschlandweit aktive Unternehmen Schwarz-Immo lässt in Dessau in unmittelbarer Theaternähe ein Appartementhaus bauen. Das ist auf den ersten Blick nichts ungewöhnliches. Dieses Gebäude ist es schon. Das wichtigste Baumaterial, das hier verwendet wird, ist Holz.
2018 hatte die Immobilienfirma, die unter anderem in Halle und auch in Bitterfeld-Wolfen Gebäude besitzt, das Grundstück erworben. Dann wurde lange mit dem hiesigen Bauordnungsamt um Lösungen gerungen, so schildert Thomas Hänsch, Projektverantwortlicher von Schwarz-Immo und meint das durchaus positiv. Es ging um den Baustoff und um den Brandschutz. Gemeinsam habe man nach Lösungen gesucht und diese gefunden. Da sei eben Zeit ins Land gegangen.
„Unser Haus“, so schildert Hänsch, „wird aber gerade jetzt in den Zeiten, wo CO2-Ausstoß und Klimaschutz eine große Rolle spielen, auf der Höhe der Zeit sein. Wir bauen hier mit Naturmaterialien und nicht nur mit Beton.“ Das Wohngebäude wird sich einmal durch einen besonders niedrigen Energieverbrauch auszeichnen, nicht nur weil es sehr gut gedämmt werden soll, sondern laut Hänsch mit modernen und effizienten Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen ausgestattet werden wird. Der Projektleiter spricht von einer Lüftungsanlage, die Wärme recycelt, und von erneuerbaren Energiequellen. Das Gebäude bekomme eine Photovoltaikanlage.
Beton ist aber in allererster Linie notwendig, um die Fundamente, in denen teils schon der Bewehrungsstahl gerichtet ist, zu gießen. Daran an schließt sich der Bau einer Bodenplatte. Ob diese noch in diesem Jahr aufgesetzt werden kann, sei laut Hänsch eine Frage des Wetters. Im nächsten Frühjahr aber wird es dann spannend. Dann beginnen die Bauarbeiten mit Holz.
Der Investor wird insgesamt 7,6 Millionen Euro in sein Gebäude investieren, das einmal Platz bietet für eine Wohnfläche von 1.900 Quadratmetern. Aufgeteilt wird diese Grundfläche neben den Treppenhäusern (aus Beton) in insgesamt 75 voll ausgestattete Appartements, so sagt der Projektleiter. Als Mieter sieht das Unternehmen in erster Linie Studenten, denkt aber auch an Menschen, die in Dessau arbeiten und woanders ihren Lebensmittelpunkt haben. Oder die gerade eine neue Lebensphase beginnen. Denkbar sei alles, wenn die Bauarbeiten erst einmal abgeschlossen sind. Der Bauherr plant das im Jahr 2025.
Das künftige Dessauer hölzerne Appartementhaus hat im nordrhein-westfälischen Herzogenrath einen kleinen Bruder
Das künftige Dessauer hölzerne Appartementhaus hat im nordrhein-westfälischen Herzogenrath einen kleinen Bruder. Vor geraumer Zeit startete dort das Pilotprojekt. Es entstand das erste Haus des Investors in Holzrahmenbauweise. Hänsch nennt die Vorteile: Holz ist ein nachhaltiger Rohstoff, er trage zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bei. Holz garantiere außerdem einen schnellen Bauprozess mit geringer Lärmbelästigung, ist gut geeignet für energieeffiziente Bauweisen und erfüllt hohe Standards. Mal ganz abgesehen von der Wohnqualität.
Von Annette Gens, Mitteldeutsche Zeitung der 22.11.2023
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